Kreisfeuerwehrbereitschaft Cloppenburg übte Großschadenslage
Cloppenburg – Am Samstag, den 16.11.2024 erprobte die Kreisfeuerwehrbereitschaft Cloppenburg eine Großschadenslage am neuen Übungszentrum Areal 51. Diese umfangreiche Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Cloppenburg zielte darauf ab, die Zusammenarbeit und Koordination der verschiedenen Züge unter realistischen Bedingungen zu erproben. Die Simulation beinhaltete eine Großschadenslage mit mehreren parallel auftretenden Herausforderungen: eine großflächige Brandbekämpfung, technische Hilfeleistungen und umfangreiche Wasserförderung und -transport über lange Strecken.
Szenario:
Am frühen Nachmittag bricht ein Feuer im Übungsturm der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Cloppenburg aus. Aufgrund von starker Windentwicklung breitet sich der Brand schnell auf umliegende Vegetationsflächen und das nahegelegene Einfamilienhaus aus. Zudem ereignet sich im selben Zeitraum ein schwerer Unfall auf der einspurigen Gleisanlage, bei dem ein PKW unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt wurde. Mehrere Personen werden vermisst und es ist unklar, ob sie sich noch in den Gebäuden oder Fahrzeugen befinden. Eine umfangreiche Wasserförderung und -transport sowie technische Rettung sind notwendig, um die Lage zu bewältigen.
Aufgaben
1.Zug Wasserförderung
Im Einsatzabschnitt eins muss eine stetige Wasserversorgung für Einsatzabschnitt zwei aufgebaut werden, hier muss die Wasserversorgung der anderen Züge sichergestellt werden. Aufbau einer Förderstrecke (ca. 1000m) von der „Dieselstraße“ über den „Werner-Eckart-Ring“ in die Straße „Hohe Tannen“, weiterhin müssen insgesamt 3 Tragkraftspritzen in Stellung gebracht werden. Aufbau einer Fahrbahnüberführung am Werner Eckert Ring mit Sicherungsposten und einer Fahrbahnüberführung auf dem Übungsgelände. Eventuelle Wasserzufuhr aus dem Oberflurhydrant zum Rückhaltebecken, am Übergabepunkt B-Leitung mit Zug 3 festlegen.
Sonderaufgaben für den 1. Zug: Während des Einsatzes fällt eine Tragkraftspritze aus, diese muss sofort gewechselt werden. Die B-Leitung ist defekt, hier muss eine 2. B-Leitung verlegt werden.
2.Zug Wassertransport
Im Einsatzabschnitt zwei muss die Wasserversorgung durch Transport zur Einsatzstelle „Haus Gesken“ sichergestellt werden. Das Wasser wird aus Hydranten im Bereich „Alter Emsteker Weg“ entnommen, Tanklöschfahrzeuge werden im Pendelverkehr fahren, bis die Wasserversorgung vom Wasserbecken am neuen Übungsgelände Areal 51 noch nicht steht.
Sonderaufgaben für den 2. Zug: Erstellung eine Riegelstellung zwischen „Gesken“ Lagerhalle und Schlauchwäsche/Turm FTZ. Im Laufe des Einsatzes wird eine Person im Schlauchturm vermisst, Rettung unter Atemschutz vom 2. Zug aus dem Schlauchturm. Flächenbrand vor „Haus Gesken“, eventuell zusammen mit 3. Zug.
- Zug Brandbekämpfung
Im Einsatzabschnitt drei geht es um die Brandbekämpfung und Rettung von Personen. Menschenrettung im Innenangriff auf allen drei Etagen, hier müssen gegebenenfalls zwei Zugänge geschaffen werden. Das Gebäude muss belüftet werden, da Hochdrucklüfter im 3. Zug nicht vorhanden sind, muss der 2.Zug dieses übernehmen. Es muss eine Riegelstellung zu Nachbargebäuden hergestellt werden, weiterhin muss die Brandbekämpfung im Außenangriff eingeleitet werden. Weiter geht es mit den Bergen der im Gebäude befindlichen Gasflaschen, diese müssen in einem Faltbehälter gekühlt werden. Gegebenenfalls können Sicherheitstrupps und Atemschutzgeräteträger vom 2. Zug angezogen werden.
Sonderaufgaben für den 3. Zug: Atemschutznotfall, Ausfall der Funkverbindung – Kontaktabbruch: Repeater setzen. Anleitern und Menschenrettung im daneben befindlichen Schlauchturm. Flächenbrand vor „Haus Gesken“, eventuell zusammen mit 2. Zug.
- Zug Technische Hilfe
Im Einsatzabschnitt geht es um mehrere Technische Einsätze am Bahngelände.
Übungsszenario 1: Verkehrsunfall
Hier ist ein PKW gegen einen Baum gefahren, zwei Personen sind eingeklemmt und schwer verletzt. Durch den Aufprall ist die obere Hälfte des Baumes auf dem PKW gefallen. Das Fahrzeug muss sofort Stabilisiert werden und der Baum entfernt werden, hier werden Hebekissen zum anheben des Baumes eingesetzt. Weitere Einsatzkräfte müssen für die Sicherung der Unfallstelle und Absicherung gegen weitere Gefahren eingesetzt werden. Die Kräfte müssen mit einer Seilwinde den PKW aus dem Gefahrenbereich unter dem Baum wegziehen und anschließend mit der Rettung der Verletzten beginnen. Das das Fahrzeug anfängt zu brennen muss eine sofortige Brandbekämpfung erfolgen. Die Verletzten werden sofort medizinisch betreut und in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Übungsszenario 2: Personenrettung aus Eisenbahnwagon
Ein Eisenbahnwagon ist aus den Schienen gesprungen, durch die Notbremsung sind mehrere verletzte Personen im doppelstöckigen Wagon, darunter auch eine Person im Rollstuhl. Der Waggon muss zuerst gegen Wegrollen und Abrutschen gesichert werden. Zur Unterstützung beim Überwinden des erhöhten Ausstiegs muss gegebenenfalls ein Tragestuhl für die Rollstuhlfahrerin eingesetzt werden. Eine der verletzten Personen ist bewusstlos und muss schnellstmöglich stabilisiert werden. Beim Öffnen der Wagentüren gibt es Schwierigkeiten aufgrund eines Defekts, was eine alternative Rettungsstrategie erfordert, falls es möglich ist, muss ein Ausstieg über die Fenster erfolgen.
Übungsszenario 3: Einsturz eines Gebäudes
Ein Gebäude ist eingestürzt, unter dem Trümmerberg liegt eine Betonröhre unter der eine verletzte Person zu befreien ist. Die Trümmer müssen schnellstmöglich entfernt werden, um die verletzte Person freizulegen und sicher zu retten. Der Brandschutz muss wegen Funkenflug sicherstellt werden. Weitere Trümmer fallen während der Rettung auf die Einsatzstelle, was zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordert.
Sonderaufgaben für den 4. Zug: Eine verletzte Person ist in eine instabile Baugrube gestürzt, die Baugrube muss stabilisiert werden, so dass ein sicherer Zugang zur verletzten Person geschaffen wird. Die verletzte Person muss aus der Baugrube gerettet werden und an Rettungsdienst übergeben werden. Eine weitere Person ist unter einem Gabelstapler eingeklemmt und schwer verletzt worden, der Stapler muss sofort stabilisiert werden, so dass ein sicherer Zugang zur verletzten Person geschaffen wird. Danach muss mit der sofortigen Durchführung der Rettung begonnen werden.
Nach ca. 3,5 Stunden konnte Kreisfeuerwehrbereitschaftsführer Hartwig Henke das Ende der Großübung aussprechen. Nach einer kleinen Nachbesprechung konnte eine positive Bilanz gezogen werden. Kreisfeuerwehrbereitschaftsführer Hartwig Henke, Kreisbrandmeister Arno Rauer und Ordnungsamtsleiter Dieter Schütte bedankten sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die super Zusammenarbeit bei dieser Übung. Hier kann man wieder einmal sehen, wie gut das Zusammenspiel der einzelnen Züge ist, so Rauer.
Große Suchaktion in Thüle
Thüle (LK Cloppenburg) – Einer der größten Suchaktion seit Jahren im Landkreis Cloppenburg, fand am 10. und 11. November 2024 in Thüle an der Thülsfelder Talsperre statt. Seit Mittwoch, den 30.10.2024 wird ein 69jähriger Mann aus Cloppenburg vermisst. Der Einsatz konzentrierte sich rund um die Thülsfelder Talsperre, wo das Fahrzeug des vermissten auf einem Parkplatz entdeckt wurde. Am Samstag gegen 10:10 Uhr wurde zuerst das Drohnenteam des LK Cloppenburg sowie das Drohnenteam des THW zum Parkplatz am Abenteuerspielplatz alarmiert. Gegen 11:14 Uhr wurde dann die Feuerwehr Garrel, FF Peheim, FF Molbergen, FF Markhausen, ELW 2 Team, Kreisbrandmeister, Kreispressewarte, THW Cloppenburg, THW Delmenhorst, Rettungshundestaffel Lemwerder, TE RHOT RHS / Weser-Ems, Rettungshundestaffel Westerstede, TE THW Cloppenburg Wasserrettung, TE DLRG OG Saterland, TE DLRG OG Friesoythe und das DRK zu Einsatzstelle gerufen. Sofort wurden rund um die Thülsfelder Talsperre Einsatzabschnitte erstellt und mit Manpower, Suchhunden und Drohnen abgesucht. Auch mit Booten auf der Talsperre wurde nach dem vermissten Mann gesucht. Leider war die Suche bis zum späten Abend erfolglos, gleichzeitig plante die Einsatzleitung die Suche für den Sonntag. Gegen 08:00 Uhr versammelten sich alle Hilfsorganisationen wieder am gleichen Treffpunkt. Nach einer kurzen Lagebesprechung wurde die Suchaktion weiter ausgedehnt, diesmal wurde auch ein Boot mit einem Leichenspürhund eingesetzt. Gegen 14:40 Uhr wurde auch die Feuerwehr Bösel mit dem Stichwort „Suchaktion“ an die Thülsfelder Talsperre alarmiert. Da vor Einbruch der Dunkelheit noch der Bereich der Campingplätze durchsucht werden sollte und die bereits seit morgens im Einsatz befindlichen Einsatzkräfte noch in anderen Abschnitten gebunden waren, wurden die Kräfte aus Bösel hier eingesetzt. Leider blieb die Suche erfolglos und wurde gegen 17.00 Uhr mit der Dämmerung eingestellt. Ab Montag ermittelt die Polizei, ob in den nächsten Tagen weitere Suchaktionen durchgeführt werden müssen. Rund 250 Einsatzkräfte aus verschiedensten Hilfsorganisationen waren am Samstag im Einsatz, am Sonntag waren es ca. 220 Einsatzkräfte. Der Kreisfeuerwehrverband Cloppenburg möchte sich nochmals bei allen Einsatzkräften für sehr gute Zusammenarbeit bei dieser Aktion bedanken.
Feierliche Einweihung und Einsegnung bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale Cloppenburg
Landkreis Cloppenburg – Am Freitag, den 08.11.2024 fand die Einweihung und Einsegnung des Übungszentrums Areal 51 und fünf neuer Einsatzfahrzeuge bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale Cloppenburg. Landrat Johann Wimberg begrüßte gegen 17:00 Uhr alle anwesenden Gäste in der FTZ in Cloppenburg.
Weiter ging es dann mit einem Podiumsgespräch mit folgenden Teilnehmern: Kreisbrandmeister Arno Rauer, Regierungsbrandmeister Udo Schwarz, Heiner Albers vom THW, Jan Hoffmann vom DRK und Landrat Johann Wimberg. Durch das Podiumsgespräch führte Moderator Lars Cohrs.
Landrat Johann Wimberg stellte das neue Übungszentrum Areal 51 und die neuen Einsatzfahrzeuge vor. Der Landkreis Cloppenburg betreibt hier am Standort Hohe Tannen in Cloppenburg ein bundesweit einmaliges Feuer- und Katastrophenschutzzentrum, welches die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) mit der Kreisfeuerwehr, die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes sowie das Technische Hilfswerk beheimatet. Diese Struktur hat sich bewährt und zu einer einzigartigen Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen geführt. Alle Hilfsorganisationen sind in den vergangenen Jahren gewachsen (auch hinsichtlich der Fahrzeuge) und benötigen daher mehr Fläche und Stellplätze. Aus diesem Grund hat der Landkreis zur Standortsicherung verschiedene Grundstücke erworben. Der Landkreis ist gesetzlich verpflichtet, Ausbildungslehrgänge für die gemeindlichen Feuerwehren durchzuführen auch ist der Landkreis verpflichtet, alle Feuerwehren im Landkreis auf ihre Einsatzbereitschaft zu überprüfen. Dies beinhaltet auch die regelmäßige Überprüfung aller Fahrzeuge im Landkreis, dadurch sind die Flächen vor den Werkstätten nicht mehr für den Ausbildungsbetrieb nutzbar, auch wurde vor Jahren ein Tierseuchenbekämpfungszentrum (TBZ) auf dem Gelände der FTZ errichtet. Vor diesem Hintergrund sollten die für die Ausbildung und künftig auch Übungen notwendigen Flächen nunmehr auf dem freien Gelände Alte Emsteker Weg 18 hergestellt werden. Hierfür wurde durch den Kreisbrandmeister ein Arbeitskreis gegründet, der aus Vertretern der Verwaltung, der FTZ, der Kreisfeuerwehr, des THW und des DRK bestand. In mehreren Sitzungen wurden die gemeinsamen Anforderungen an das Übungsgelände erarbeitet, welches sowohl für die Kreisausbildung als auch für Übungen der gemeindlichen Feuerwehren, des THW und des DRK zur Verfügung stehen soll. Der Kreistag des Landkreises Cloppenburg hat in seiner Sitzung am 03. März 2022 einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung mit der Herstellung des Übungsgeländes auf Basis der Ergebnisse des gemeinsamen Arbeitskreises der Hilfsorganisationen beauftragt wird und heute ist der Tag gekommen: Wir feiern die Einweihung und Einsegnung des Übungszentrums, so Johann Wimberg.
Der Landkreis Cloppenburg hat auf einem Areal von insgesamt rund 10.000 Quadratmetern ein landesweit einmaliges Übungszentrum für die verschiedenen Hilfsorganisationen geschaffen. Diese neue Einrichtung bietet den Rettungskräften der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks, der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft und weiterer Hilfsorganisationen die Möglichkeit, eine Vielzahl von Einsatzszenarien unter realen Bedingungen zu üben. Um die vielseitigen Ausbildungs- und Übungsszenarien darstellen zu können, wurden u.a. folgende Flächen hergestellt:
Zwei Übungsflächen mit rund 3000 Quadratmetern und eine Erschließungsstraße, ein fast 500 Quadratmeter großes Tauchbecken, eine Deichfläche, eine Gleisanlage, verschiedene Möglichkeiten, Löschwasser zu fördern, Stromkästen, Überleitungen sowie einen Straßengraben. Dazu Bereiche mit viel Platz für Rettungsmaßnahmen und verwinkelte Ecken, bei denen Improvisationstalent gefragt ist, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Des Weiteren wurde eine Übungsfläche auch als kombinierter Parkplatz hergestellt, um ausreichend Parkplatzfläche (insbesondere für das THW) vorzuhalten. Für die Schienenrettung gibt es dabei noch ein Highlight: für die Ausbildung der Rettungskräfte ist es dem Landkreis gelungen, einen Doppelstockwaggon für den Übungsplatz zu erhalten, von der Deutschen Bahn wurde ein Waggon zur Verfügung gestellt. Der Waggon ist 26,6 Meter lang und 4,6 Meter hoch und wurde im Anschluss innen und außen gereinigt, der allgemeine Zustand ist gut. Der neue Übungsplatz bietet tolle Möglichkeiten für unsere Rettungskräfte und den Katastrophenschutz. Verschiedene Übungsszenarien können geübt werden und eine realitätsnahe Ausbildung ist möglich. Eine Beleuchtung des Platzes (Flutlicht) ist vorhanden, so dass Übungen auch in den Abendstunden stattfinden können. Hier kann die Grundausbildung durchgeführt werden und Fachkräfte / Führungskräfte geschult werden. Am Ende kommt der Platz der Allgemeinheit zugute, denn die Sicherheit im Landkreis Cloppenburg wird dadurch erhöht, so Wimberg.
Bei den Einsatzfahrzeugen handelt es sich um einen neuen Abrollbehälter Atemschutz der in der FTZ stationiert wird. Die Ausgabe von weiterem Material sowie der Tausch von Material für den Atemschutz erfolgt im Einsatzfall über den AB, der im Tagesdienst von den Mitarbeitern der FTZ und außerhalb des Tagesdienstes von der Freiwilligen Feuerwehr Cappeln besetzt wird.
Auch ein neues Wechselladerfahrzeug für die FTZ wurde in Dienst gestellt. Das Fahrzeug ist dauerhaft bei der FTZ in Cloppenburg stationiert und ersetzt das 2022 in Dienst gestellte Wechselladerfahrzeug, dass nunmehr dem Abrollbehälter Hygiene zugeordnet wurde und in Molbergen stationiert wird.
Abrollbehälter Hygiene:
Der Schutz der Einsatzkräfte vor schweren Erkrankungen und Spätfolgen (z. B. Feuerwehrkrebs) nimmt einen immer breiteren Raum in den Feuerwehren ein und findet mittlerweile seinen Ausdruck in verschiedenen (gesetzlichen) Regelungen (NBrandSchG, DGUV, TRGS). Im Wesentlichen geht es darum, das Gesundheitsrisiko für Einsatzkräfte, die während eines Einsatzes mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Berührung gekommen sind, durch eine Schwarz-Weiß-Trennung auszuschließen bzw. bestmöglich zu reduzieren.
Gerätewagen Logistik:
Der Gerätewagen Logistik ist ein Fahrzeug zum Transport von Material, das zum Bewältigen verschiedener Einsatzlagen benötigt wird. Um ihre vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, benötigen die Feuerwehren immer mehr Ausrüstungsgegenstände und Geräte, die nicht in den herkömmlichen Lösch- und Sonderfahrzeugen untergebracht werden können. Mit dem Gerätewagen Logistik steht ein Fahrzeug zur Verfügung, das zum einen über ein großes Volumen im Laderaum verfügt, zum anderen weitere Gerätefächer für die feuerwehrtechnische Beladung bietet.
Netzersatzanlage vom DRK:
Der Geräteanhänger Netzersatzanlage kann im Einsatzfall die Einheiten autark mit Strom versorgen. Alternativ können Gebäude (Pflegeheime, öffentliche Gebäude etc.) eingespeist werden und somit bei Stromausfall den Regelbetrieb sicherstellen.
Nach der Einsegnung des Übungszentrums und der Einsatzfahrzeuge durch Pastor Andreas Pauly und Weihbischof Wilfried Theising ging es gleich weiter zur Schlüsselübergabe. Landrat Johann Wimberg überreichte die Schlüssel der Fahrzeuge an Kreisbrandmeister Arno Rauer. KBM Rauer bedankte sich beim Kreistag sowie beim Landkreis Cloppenburg für die stetige Unterstützung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und den weiteren Hilfsorganisationen im Landkreis Cloppenburg. Mit einer kleinen Feierstunde in der FTZ Cloppenburg, ging die Einweihung und Einsegnung am späten Abend zu Ende.
Delegation der Feuerwehren besuchen Berlin
Auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Silvia Breher besuchte eine Delegation der Feuerwehren aus dem Oldenburger Münsterland vom 4. bis 7. November 2024 Berlin.
Berlin – Auftakt der viertägigen Reise machte ein Informationsgespräch im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gefolgt von einer Stadtrundfahrt zu den politischen und historischen Höhepunkten der Hauptstadt. Zum Abschluss des Tages wurde die Ausstellung “Wege – Irrwege – Umwege: Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland” im Deutschen Dom am Gendarmenmarkt besucht. Für die Delegation der Feuerwehren war der Besuch der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk von besonderem Interesse, so wie der Besuch des Deutschen Bundestages. Das ist der Höhepunkt jeder Berlinfahrt. Die Teilnehmer haben nicht nur die Gelegenheit genutzt, sich bei ihrer direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Silvia Breher über die Abläufe und Aufgaben des Parlaments zu informieren, sondern haben über die aktuelle Lage in Berlin, den Zustand der Bundesregierung, diskutiert. „Schon während unseres Gesprächs im Reichstag tagte parallel der Koalitionsausschuss im Kanzleramt, keine 300 m entfernt. Ins Abendessen platzte dann Nachricht über das Ampel-Aus. Was für ein Tag, ein Tag für die Geschichtsbücher. Diesen Tag wird die Delegation sicherlich nicht so schnell vergessen“, sagte Silvia Breher. Den Abschluss der Fahrt bildeten der Rundgang und der Besuch des Humboldt Forums, bevor die Delegation die Heimreise antrat.
Bild: (c)Bundesregierung / StadtLandMensch-Fotografie
Text: Büro Silvia Breher MdB
Kreisausbildung – Sprechfunklehrgang
Erfolgreiche Übung im Landkreis – Feuerwehren proben Ernstfall
Am Samstag, den 26. Oktober, wurde die Feuerwehr Emstek um 10:45 Uhr zu einem Einsatz im Industriegebiet Emstek-West alarmiert. Eine Brandmeldeanlage auf dem Gelände eines ehemaligen Schlachthofs hatte ausgelöst, doch am Einsatzort angekommen, erwartete die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung: In den Wochen zuvor war ein umfangreiches und realitätsnahes Übungsszenario ausgearbeitet worden, das den Ernstfall einer komplexen Gefahrgutlage simulieren sollte. Bereits bei der ersten Lageerkundung stellten die Kräfte fest, dass laut Szenario ein Brand im Serverraum ausgebrochen war, der mehrere Haustechniker verletzt hatte und zu Komplikationen an einer Ammoniakanlage führte. Aufgrund der simulierten Gefährdungslage erfolgte eine sofortige Nachalarmierung des Gefahrgutzuges sowie mehrerer Fachgruppen des Landkreises. Das Einsatzstichwort wurde von einem Standard-Brandmeldealarm auf „F3Y mit Zusatz MANV 10“ angehoben – ein Alarm für ein ausgedehntes Brandereignis mit Menschen in Gefahr und mindestens zehn Verletzten. Diese realitätsnahe Lage bot allen Kräften die Möglichkeit, den koordinierten Ablauf bei einer großflächigen Gefahrgutlage zu trainieren. Innerhalb kurzer Zeit trafen erste Unterstützungskräfte der Feuerwehren Cloppenburg und Cappeln am Einsatzort ein, gefolgt von Kräften des Rettungsdienstes, die den Einsatz mit ihrer örtlichen Leitung und acht weiteren Fahrzeugen zur Versorgung der Verletzten unterstützten. Weitere Einheiten des Gefahrgutzuges, unter anderem aus Garrel, Friesoythe und Löningen, sowie spezielle Einsatzgruppen wie die Drohnengruppe, der Fernmeldezug und der ABC-Zug folgten, um die Gefahrstofflage und die Brandbekämpfung bestmöglich zu bewältigen. Eine Besonderheit bei dieser Übung war der kürzlich in Dienst gestellte Abrollbehälter Hygiene der Feuerwehr Molbergen. Er wurde eigens für Einsätze dieser Art konzipiert und unterstützte die Einheiten durch den Einsatz moderner Hygienemaßnahmen.
Highlights aus den Übungsszenarios
- Ammoniakleckage im Serverbereich – Rettung und Schadensbehebung unter Schutzanzügen
Aufgrund des simulierten Brandes in der Serveranlage kam es zu einer Leckage an der Ammoniakanlage. Die Einsatzkräfte mussten unter besonderer Schutzausrüstung (Chemikalienschutzanzug) vorgehen, um zunächst eine verletzte Person aus dem angrenzenden Werkstattbereich zu retten. Parallel dazu wurde die Leckage an der Anlage sicher und gezielt behoben, um weitere Gefährdungen zu verhindern. Zwei weitere Personen wurden anschließend ebenfalls aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gebracht und medizinisch betreut.
- Rettung vom Dach – Drehleiter im Einsatz
Durch den simulierten Gefahrstoffaustritt von Ammoniak retteten sich drei Personen auf das Dach des Gebäudekomplexes, wobei eine der Personen sich verletzte. Da nicht auszuschließen war, dass auch auf dem Dach durch eine Filteranlage ein Gefahrstoffaustritt stattfand, wurde die Rettung unter Chemikalienschutzanzügen durchgeführt. Die Drehleiter kam hier zum Einsatz, um die Verletzte sicher und schonend vom Dach zu holen und in die medizinische Versorgung zu übergeben.
- Gefahrstoffaustritt im ehemaligen Schlachtbereich – Menschenrettung und Sicherung
Ein weiterer Gefahrstoffaustritt wurde im ehemaligen Schlachtbereich gemeldet. Die Einsatzkräfte gingen erneut mit Atem- und Chemikalienschutz vor, um Menschenrettung durchzuführen und die Schadensquelle zu sichern. Auch hier zeigte sich die Schlagkraft und Organisation der eingespielten Teams, die durch eine gezielte und strukturierte Vorgehensweise die Lage unter Kontrolle brachten.
- ABC-Messungen zur Gefahrstoffüberwachung
Um eine potenzielle Ausbreitung von Gefahrstoffen in den angrenzenden Bereichen zu überwachen, führte der ABC-Dienst des Landkreises an mehreren Stellen im Umfeld des Einsatzortes genaue Messungen durch. Dies ermöglichte es, frühzeitig auf mögliche Verschleppungen des Gefahrstoffs zu reagieren und die Sicherheit für die Einsatzkräfte und umliegende Areale zu gewährleisten.
- Brandbekämpfung im verwinkelten Serverkomplex
Im rückwärtigen Bereich des großen Gebäudekomplexes kam es laut Übungsszenario zu einem ausgedehnten Brand im Serverraum. Die Feuerwehr Cappeln übernahm hier gemeinsam mit Unterstützungskräften aus Emstek die Brandbekämpfung in dem verwinkelten Gebäude. Im Zuge dieser Löschmaßnahmen wurden zusätzlich zwei verletzte Personen aus den schwer zugänglichen Bereichen des Gebäudes gerettet und in Sicherheit gebracht.
- Riegelstellung zum Schutz benachbarter Bereiche
Um ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäudeabschnitte und technische Anlagen zu verhindern, errichteten die Einsatzkräfte eine Riegelstellung. Durch diese Maßnahme wurde der Brand sicher eingegrenzt und eine Gefahr für umliegende Bereiche verhindert.
- Umfassende Wasserversorgung auf dem gesamten Gelände
Für den umfassenden Einsatz war es notwendig, eine stabile Wasserversorgung über das weitläufige Übungsgelände hinweg aufzubauen. Die Feuerwehrkräfte errichteten dazu eine ausgedehnte Wasserförderung, um alle Einsatzabschnitte gleichzeitig versorgen und Brandherde gezielt bekämpfen zu können. Mit insgesamt über 200 beteiligten Einsatzkräften und zahlreichen Fachgruppen bot diese Übung eine hervorragende Gelegenheit, das Zusammenwirken aller Einheiten des Landkreises in einem anspruchsvollen Gefahrgutszenario zu erproben und mögliche Optimierungspotenziale für zukünftige Einsätze zu identifizieren. Besonders unterstützend waren die Übungsbeobachter der Feuerwehr Bakum und Bösel, die das Szenario begleiteten und für wertvolle Rückmeldungen sorgten. Ein besonderer Dank gilt ebenfalls der KB Group, die das Gelände für diese Übung zur Verfügung stellte. Die Übung zeigte deutlich, dass die Feuerwehren und der Rettungsdienst im Landkreis auf großflächige Gefahrguteinsätze gut vorbereitet sind. Gleichzeitig konnten wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Ausbildung gewonnen werden, um die Einsatzbereitschaft weiter zu stärken.
Neue Atemschutzgeräteträger im Landkreis Cloppenburg
Ein weiterer Atemschutzgeräteträger Lehrgang ist am Samstag, den 21.09.2024 in der FTZ Cloppenburg erfolgreich beendet worden. Der Kreisfeuerwehrverband Cloppenburg gratuliert den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Kommunikation ist in einem Einsatz alles – Sprechfunklehrgang erfolgreich abgeschlossen
Neuer Kreisausbildungsleiter ab dem 01.01.2025: Tobias Ellmann aus Emstek gewählt
Cloppenburg – Zum Ende des Jahres wird es einen Wechsel in der Kreisausbildung geben. Björn Glende wird zum 31. Dezember 2024 seine Tätigkeit als Kreisausbildungsleiter beenden. Seine Nachfolge tritt Tobias Ellmann an, der bei der Wahl der anwesenden Kreisausbilder ein hervorragendes Wahlergebnis erzielte. Die Wahl wurde von Stefan Abshof, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister durchgeführt. Wir danken Björn Glende herzlich für seinen langjährigen und engagierten Einsatz.
Am Donnerstag, den 19.09.2024, stellte sich Tobias Ellmann als Kandidat auf und wurde von allen anwesende Kreisausbildern mit einem hervorragenden Ergebnis gewählt. So dass er am 01.01.2025 als neuer Kreisausbildungsleiter für den Landkreis Cloppenburg zuständig ist und somit Hauptverantwortlich ist für alle Aus- und Fortbildungen die wir auch zukünftig auf Landkreisebene anbieten.
Im Rahmen dieser Suche ist es uns gelungen ein neues Organigramm aufzustellen, welches in Zusammenarbeit mit der Kreisfeuerwehrführung (Stellv. Kreisbrandmeister Stefan Abshof) erstellt wurde. Weiterhin gab es intensive Gespräche mit dem Landkreis Cloppenburg und auch hier wird es eine personelle Unterstützung geben, so dass die Kreisausbildungsleitung zukünftig sehr stark aufgestellt wird.
Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit und wünschen Tobias Ellmann viel Erfolg in seinem neuen Amt als Kreisausbildungsleiter.